"Hochsensibilität" - ein Begriff, der gerade in den letzten Jahren zunehmend populär geworden ist. Ja, man möchte meinen, geradezu ein Modewort geworden und es schwingt der Eindruck mit, sich gerne dieses Persönlichkeitsmerkmal aufzustempeln. Und so ist es gut - wie ich finde - dass mit dieser Popularität auch Skepsis und Vorurteile deutlicher ans Tageslicht treten. Zeit endlich darüber aufzuklären. In all den Jahren ist mir immer wieder sehr direkt oder auch durch die Blume gesprochen die Frage begegnet: "Ist doch alles Humbug und das kann nicht genau nachgewiesen werden. Ist doch alles subjektives Empfinden." oder "... doch mehr?" Und viele Hochsensible können von solchen Äußerungen, wie: "Stell dich nicht so an!", "Hab dich nicht so!", "So schlimm ist das doch gar nicht." ein Lied singen.
Vielleicht hast du dich selbst auch schon in solchen Gesprächen über Hochsensibilität wiedergefunden oder bist konfrontativ auf Unverständnis gestoßen. Manchmal wird sie als Spinnerei abgetan oder schlichtweg als "eingebildet" bezeichnet.
Bei mir hatte das insbesondere in der Pubertät dazu geführt, meinen Wahrnehmungen nicht mehr zu trauen, mich selbst "nicht zu akzeptieren" und ja, leider auch "mich zu bekämpfen". Ich wollte "so nicht sein" und meinte, mich "im Außen" anpassen zu müssen und meine Sensibilität zu verstecken, in dem ich "stark-sein und aushalten-müssen" übte. Zum Glück hatte ich ein verständnisvolles, familiäres Umfeld, in dem ich immer wieder Ruhe und Rückhalt fand.