Sich in die Stille begeben + den Samen für's neue Jahr legen
Meine heutige Agenda umfasst
1 Traumbeobachtung - Wie habe ich geschlafen? Was habe ich heute Nacht geträumt?
2 in die Natur - einen Spaziergang oder angenehmen Sport, aber draußen + Wetterbeobachtung
3 Meditation - Atem & Atempause - der Raum dazwischen
4 Fragen fragen - den Samen legen
5 Intuitives (abstraktes) Körperbild
6 Rune ziehen
In einem Notizbuch halte ich meine Beobachtungen fest. Gedanken und Vorstellungen sind flüchtig - mit Worten - geschrieben oder ausgesprochen - bringe ich mich dazu einerseits genauer hinzu hören und andererseits, mich zu konkretisieren, meine Gefühle und Gedanken auszudrücken - Ausflüchte sind weniger möglich. Gleichzeitig bin ich "in Bewegung" - und Bewegung macht Veränderung und Wachstum möglich - sei es z.B. auch nur durch Schreiben / Zeichnen oder die Sprechbewegungen (wusstest Du, dass mehr als 100 Muskeln daran beteiligt sind?).

Mein stiller Begleiter
In kurzen Stichworten notiere ich, was mir besonderes aufgefallen oder wichtig ist. Seien es die Traum- oder auch Wetterbeobachtungen. Die täglichen, intuitiven Zeichnungen haben nach so einer Zeit schon oft eine besondere Rückschau auf solche oder ähnliche Prozesse möglich gemacht. Es ist doch nochmal etwas anderes, sich mit Farbe, Form oder frei fließend auszudrücken.
Ich lade Dich ein, dies ebenfalls zu tun. Genauso gut kannst Du auch einzelne Blätter verwenden, die Du nach den 12 Tagen zu einem kleinen Büchlein zusammenheftest. Lass Deiner Kreativität freien Lauf - was liegt Dir mehr? - doch mache Notizen.
Traumbeobachtung
Ich nenne es bewusst "Beobachtung", damit es möglich wird, sich weniger in vorgefassten und bekannten (oder gängigen) Deutungsmustern zu bewegen und um damit Frei-Raum für Entwicklung frei zu geben. Annehmen, was ist. Träumen ist ein hoch effizienter und gesunder Prozess, der u.a. verdeutlicht, welch beeindruckende Selbstheilungskräfte unser Organismus für unser Leben bereithält. Es werden Erlebnisse, Erfahrungen, Dinge, die uns beschäftigen sortiert und neu geordnet. Und biochemisch findet in unserem Gehirn ein Entgiftungsprozess statt. Kein Powernapping erreicht diesen Zustand. Dafür ist mehrstündiger Schlaf und die Möglichkeit für den Organismus die Tiefschlafphase zu durchleben, wichtig.
Wetterbeobachtung & Spaziergang
Hinaus in die Natur - ein kleiner Spaziergang - in meinem Fall wird es ein Ausritt.
Gemeinsam mit so einem großen vierbeinigen Geschöpf in der Natur - Wald und Flur - unterwegs zu sein, bringt Natur immer noch ein Stückchen näher. Sie hören, sehen, riechen und reagieren auf Naturreize nochmal ganz anders, wie wir es "art"-bedingt natürlich nicht können, aber sie öffnen uns dennoch die Tür, Natur und auch uns selbst anders/neu/bewusster wahr zu nehmen.
Gerade erst in einem neu erschienen Buch gelesen, dass Wissenschaftler Reitern und Pferd Herzmessgeräte angesteckt haben und sie mehrere Runden um eine Sandbahn haben laufen lassen. An einer Stelle stand dabei jedes Mal ein Mensch mit geschlossenem Regenschirm. Nach einigen Runden wurde den Reitern mitgeteilt, dass in der nächsten Runde der Mensch den Regenschirm plötzlich aufspannen wird. Mit dem Moment des Wissens um diesen, auf Pferd und Reiter zukommenden Schreckmoment, schnellte die Herzfrequenz des Menschen in die Höhe. Ohne dass das Pferd von dem geplanten Ablauf in der nächsten Runde wissen konnte, schnellte jedoch so gut wie gleichzeitig auch die Herzfrequenz der Pferde equivalent zu ihren Reitern in die Höhe. Pferde beobachten bzw. nehmen ihre Umgebung genauestens wahr. So reagieren sie aber auch auf Tiere in ihrer Umgebung - Hase, Vogel, Reh - leises Knacken von Ästen über einem ... und eignen sich durch diese hohe Empfindsamkeit und Aufmerksamkeit hervorragend als Teamkollegen in Coaching-, Team- und Persönlichkeitsprozessen - und bleiben dabei stets wertungsfrei.
Tipp für persönliches Wachstum oder Veränderung - Du möchtest Dich selbst oder Deine Themen auch im Spiegel der Pferde beleuchten? Oder Dich in die Natur begleiten lassen? Dann melde Dich hier: https://www.klangpferdecoaching.de/kpccoaching-beschreibung/
Auch mit dem Pferd auf den Bildern über KPC möglich.
In die mich begleitenden Fragen ergänzt sich noch die Rauhnächtestruktur, dass die 12 Rauhnächte jeweils auch einem Monat des Jahres entsprechen. Und so ist der 26.12. dem Februar zugeordnet.
FEBRUAR
Im Februar zieht die Sonne schon höhere Bahnen, so dass auch die Tage wieder länger werden. Wenn Du so willst, die Morgendämmerung des neuen Jahres. Es ist zwar immer noch ziemlich kalt und frostige Nächte und Tage begleiten uns, doch kündet aus alter Zeit "Maria Lichtmess" oder eben "Imbolc" vom Sieg der Sonne über die Dunkelheit. Die Samen liegen noch im dunklen Schoß der Erde verborgen, doch der Frühling ist nicht mehr weit.
Um sich auf diesen "Februar"-Tag einzustimmen ...
- Was macht das Wetter heute?
- Auf dem Streifzug durch die Natur, was ist mir begegnet? Was hat mich berührt?
- Was machen die Wolken? Der Himmel? Wie fühlt es sich für mich an, was das Wetter heute zeigt?
- Und da ich heute mit meinem Vierbeiner unterwegs war (vielleicht hast Du ja auch ein Pferd oder Hund oder es sind Dir Wildtiere begegnet)
- Wie war das heutige erste Zusammentreffen von uns beiden?
- Wie gestaltete sich unser Miteinander?
- Wie war sie heute drauf? Was hat ihre Aufmerksamkeit angezogen?
- Was hat mich besonders berührt?

Meditation - Atem/Atempause/ZwischenZeit
Für diese Meditation genügen 2-3x fünf Minuten. Am besten gleich morgens und abends und irgendwann zwischendrin. Auch hier - frei von jeglichem "ich muss aber"-Zwang. Es tut einfach gut, sich von Zeit zu Zeit davon frei zu machen und sollte ich es heute doch nur 1x schaffen und vielleicht erst mittags, dann ist das auch völlig OK.

Vor Beginn habe ich mir einen Ort gesucht, an dem ich mich wohlfühle und habe dafür gesorgt, dass weder Familie noch Handy mich nicht stören.
Stille ist das, was IST, wenn wir aufgehört haben, ständig auf jeden Reiz - von innen oder außen - zu reagieren.
Auch ist es nicht notwendig genauso da zu sitzen, wie auf dem Bild hier links. Bequem und aufrecht genügen mir völlig. Schließt Du Deine Augen lieber oder lässt Du sie geöffnet? Mir ist heute nach "Augen zu".
Zunächst richte ich meine Aufmerksamkeit auf meinen Körper und beobachte seine Atmung.
Das Heben und Senken des Bauches.
Das Weiten und Zurückbewegen des Brustkorbes.
Ich spüre nach, wie sich meine Lungen mit Sauerstoff füllen und wieder leeren und verbrauchte Luft aus meinem Körper getragen wird. Automatisch - beständig.
Je ruhiger wir über dieses bewusste Beobachten den Atem fließen lassen, desto mehr kann sich in unserer Aufmerksamkeit hervorheben, dass zwischen dem Ein- und Ausatmen eine kleine Atempause liegt.
Beobachte diese Pause - in ihrem "Zwischendrin".
Wann verlangt der Körper nach neuem Atem? Was macht diese Pause - dieses Zwischendrin - mit mir? Vielleicht noch mehr Entspannung und Ruhe? oder etwas anderes?
Nun öffne ich meine Sinne und schaue mich um und lasse die Eindrücke fließend an mir vorüberziehen, wie das Ein- & Ausatmen von selbst seinen Gang nimmt. Vielleicht entdecke ich dabei ebenfalls Zwischenräume - weiße Wand - Lücke im Regal - .... was auch immer .... eine Pause zwischen Alltagsgeräuschen? Vogelgezwischter, vorbeifahrende Autos, Menschen, Situationen ...
... jede Handlung hat einen Anfang ... ein Ende ... ein Dazwischen .... und damit die Möglichkeit anderer Handlungen / Gedanken / Abläufe ...
Als Nächstes lasse ich mich darauf ein, alle wahrnehmbaren Geräusche zu einem Geräusch- bzw. Klangteppich verschmelzen und ineinander fließen zu lassen .... dabei nehme ich die Stille - ähnlich einer gleichbleibenden Konstante - in mir auf und versuche sie über all die Geräusche hinweg zu spüren. Und ähnlich wie mit in den Vordergrund tretenden Gedanken während einer Meditation, lasse ich vereinzelte Geräusche, die sich in meine Aufmerksamkeit hineindrängeln, wie die filigranen Schirmchen des Löwenzahnes vom nächsten Windhauch davontragen.
Was ich mit dieser Meditation erreiche? Auf Dauer wird es möglich sein, selbst im andauernden Geräuschpegel einer Stadt oder bei sonst, manchmal vermeintlich störender Geräuschkulisse, eine gleichbleibend ruhige Basis für u.a. Kreativ-Prozesse oder anderes für mich nutzbar oder erholsam zu gestalten.
4 Den Samen für das neue Jahr legen - Kompass und Ausrichtung finden
Die Vorbereitungen sind getroffen, nun kann das Retreat und die Zeit, des noch Weiter-In-sich-Gehens beginnen.
Warum überhaupt ein solches Retreat? Meine bisherige Erfahrung, mich dieser Zeit bewusst zu widmen, ist das verblüffende Erlebnis, was diese Zeit mit einem anstellen kann. So sind mir bereits regelmäßig eine tiefe Neuausrichtung bzw. erfrischender Neustart begegnet, wie auch über das Jahr anhaltend, eine wachsender Tiefe und Echtheit. Und jedes Jahr bewegt mich das dazu, mich erneut in diese Zeit bewusst einzulassen.
In dieser doch auch etwas anderen Zeitqualität ist es mir möglich Altes bewusst zu reflektieren und mich eine stimmige Neuausrichtung zu finden. Ich justiere mich und stelle meine Weichen für die vielen Möglichkeiten im neuen Jahr, Leben zu erleben und zu gestalten.
Natürlich ist es nicht möglich auf alles, das uns begegnet oder widerfährt, Einfluss zu nehmen. Doch ich werde zum Gestalter meiner Möglichkeiten, die oft größer oder verschiedenartiger sind, als wir es im 'verstandesmäßigen' Modus uns zusammenbasteln können. Deshalb sind solche Retreats - allein oder unter begleitender Anleitung - durchgeführt, immer wieder für persönliches Wachstum oder Weiterkommen so vorteilhaft. Sie ermöglichen uns, uns selbst unsere Themen, Vorhaben und Wünsche auch von anderen Seiten und auf andere Weisen zu beleuchten, um dann wirklich nachhaltig in uns und unserem Leben wirken zu können.


Ein wichtiges Element, um unsere Gestaltungsfenster bestmöglich und bewusst nutzen zu können, ist die Fähigkeit, still werden zu können.
Ein Ton entsteht aus der Stille heraus. Musik lebt von laut & leise. Von Pausen-Stille und wieder anschwellenden Sequenzen. Und so ist es auch mit uns selbst. Aus der Stille heraus beginnen wir uns selbst zu hören, denn gerade auch die Stimme unserer Intuition / inneren Bewusstheit ist oft sehr leise, weil unsere Zweifel, Ängste oder besser-wisser-immer-schon-so-gemacht-Gewohnheits- oder Bequemlichkeits"Schweinehund"- schnell daherbrabbelt, kommentiert oder überbrüllt.
Deshalb nutze ich jetzt nochmal die oben beschriebene Meditation.

4 Fragen fragen
Your heart knows things, your mind can't explain.

... und anschließend schenke mir Zeit für folgende Fragen und Antworten (Bilder / Gefühle / ...) aus der Stille
Diese Übung ist übrigens dazu geeignet, unsere innere Stimme zu stärken und hörbarer zu machen.
- Worauf suche ich eine Antwort?
Dabei vertraue ich mich gleichzeitig dem tiefen und ruhigen Ort in mir selbst an und entspanne mich mit den nächsten Atemzügen noch ein Stückchen Mehr & Mehr - Tiefer & Tiefer - hinab an den Ort, an dem mein Inneres Selbst seinen Sitz hat und bitte darum, seine/ihre Stimme zunehmend deutlicher wahr zu nehmen.
Und notiere mir, was ich "höre".
- Was ist mir wichtig?
- Was soll mich ins neue Jahr begleiten? Vielleicht auch wer? Und wenn nicht "in persona" möglich, was ist es, dass Dich an ihm / ihr / es (vielleicht ist es auch ein Tier / Baum / ...) anspricht, dessen Begleitung Unterstützung oder Bereicherung wäre?
- Welches Symbol / Bild / Figur oder Metapher entspricht dem?
- Wenn ich heute schon daran denke, was ist mir am Ende des nächsten Jahres wichtig gewesen? Über welche Dinge / Ereignisse / Erlebnisse / Begegnungen / ... habe ich mich besonders gefreut?
- Welche Menschen möchte ich an meiner Seite haben? Mit wem möchte ich Kontakt haben und wie soll er sich gestalten?
- Was schenkt mir Kraft / Energie?
- Was schenkt mir Erholung / Entspannung?
- Womit mache ich mir selbst die größte Freude?

5 Intuitives Körperbild - Stimme
Wie gestern. Heute probiere ich wieder, welcher Ton oder Töne dem heutigen Tag / Nacht und Themen entsprechen und sich aus der Stille heraus vielleicht schon kundtun möchten.

6 Rune ziehen
Wie gestern.