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Erste Rauhnacht, 25.12. - Ein Geschenk, das ich mir selbst mache

Kathrin Fischbach - KlangFarben & FarbToene - Zeit für mich - gutes Buch lesen

StilleZeit - Ruhe - Kraft

Wenn Du magst, nutze meine GedankenFragen und Rituale gerne als Anregung für Dich.

Kurz vor Weihnachten stolperte ich über diese Frage: "Welches Geschenk - mit Geld nicht bezahlbar - möchtest Du Dir diese Weihnachten selbst schenken?"

Ich zuckte zusammen - herausgerissen aus den Planungen, Besorgungen "für andere - für das Fest" ...

... stimmt, an mich hatte ich bei dem ganzen Trubel überhaupt nicht mehr gedacht. Der Gedanke gefiel mir gut - gleich jetzt schon gedanklich und bewusster in das frohe Fest hineingehen und mich selbst dabei viel stärker mitnehmen. Zumal ich ja NACH Weihnachten mein Rauhnacht-Retreat geplant hatte, weshalb also nicht doch auch schon vorher damit beginnen und womöglich mit einer veränderten Qualität in die Rauhnächte starten. Außerdem - das Fest der Liebe ... "Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst" ... Wie sorgsam, liebevoll gehe ich mit mir selbst um?

 

Neben all der vorweihnachtlichen Hektik, hat die Adventszeit und insbesondere die Tage zwischen den Jahren für mich immer wieder eine ganz eigene und besondere Qualität, die ich sonst im Jahr nicht finde. Es mag wohl an der (Jahres)Zeit selbst liegen? Die karge Natur, Niederschläge, Dunkelheit, Kälte, Wind oder sogar Stürme. Die sonst in grün und in anderen bunten Farben und Früchten sprießenden Kräfte der Natur haben sich in die Erde zurückgezogen und ruhen dort bis das Licht wieder so stark ist, dass sie mit ihrer ganzen Kraft von Neuem zutage treten. 

Dankbar für den vorweihnachtlichen 'Stolperstein' werde ich es der Natur ähnlich-tun und mir wirklich Z E I T nehmen. Wieder deutlicher meiner (inneren) Stimme folgen. Ihr bewusst Gehör schenken. Und ihr in intuitiven Flow-Momenten Ausdruck verleihen. Mir selbst LebensZ E I T zu schenken.

Und es kommt mir dieses Jahr doch sehr gelegen, denn eigentlich verlangt mein Körper (und wohl auch meine Seele) nach viel Ruhe und Stille, so dass ich vor Weihnachten tatsächlich auch ein paar Freunde vor den Kopf gestoßen habe.

Also: innehalten - lauschen - reflektieren - loslassen - neu ordnen 

Erste Rauhnacht - 25.12.

Diesen ersten Tag nach Heiligabend - dem Lichtfest - nutze ich gerne, um mich auf die Zeit der Rauhnächte vorzubereiten. 

Hierbei folge ich allerdings keinem strengen Zeitplan, sondern habe  nur 5 Punkte auf meiner Agenda.

 

   1 die Vorbereitungsfragen

   2 das Räuchern

   3 eine MeersalzDusche

   4 ein intuitives (abstraktes) Körper-Stimme-Bild

   5 eine Tages-Rune ziehen 

 

1 die VorbereitungsFragen

Mit diesen Fragen stimme ich mich gerne ein - vielleicht fällt Dir aber auch noch die ein oder andere eigene Frage dazu ein. Am nachhaltigsten wirksam sind solche Überlegungen, wenn wir sie uns kurz notieren. Ein Notizbuch ist für diese Tage sowieso eine schöne, bereichernde Ergänzung.

 

- Was ist in diesem Jahr ....

               .... besonders gut gelaufen? Und was habe ich besonders gut gemacht?

               .... besonders schön gewesen? Worüber freue ich mich immer noch sehr?

- Welche Erlebnisse oder Ereignisse sind mir besonders im Gedächtnis geblieben?

- Was habe ich erfahren und gelernt?

- Wer hat mich in diesem Jahr begleitet? Wer war an meiner Seite?

- Wofür bin ich dankbar?

- Was lasse ich im vergangenen Jahr zurück? Und was würde ich anders machen?

- Was nehme ich mit?


Kathrin Fischbach - KlangFarben & FarbToene - reinigendes Räuchern

2 das Räuchern

Die Vorbereitung verbinde ich zudem gerne mit einem reinigenden Räuchern. Viele Rituale oder auch Zeremonien beginnen mit einer Reinigung - im Außen wie auch im Innen und schenken damit gleichzeitig ein bewusstes Einstimmen. Außerdem schafft dieses 'Reinigen' häufig bereits eine gewisse Klarheit und auch Ordnung, um mit geplanten Vorhaben zu beginnen.

 

Bei diesen vorbereitenden Ritualen lasse ich es mir allerdings einfach erst einmal wohlergehen. In den Rauhnächten-der ZwischenZeit steht vielfach (etwas verkürzt) im Vordergrund, zunächst Altes los zu lassen, bevor wir mit etwas Neuem beginnen und in das neue Jahr starten. Doch das ist etwas, das sich im Prozess der Rauhnächte in der Regel sowieso ergibt und so nutze ich diesen ersten Tag zu einer wohltuenden, köstlich genussvollen, bewussten (und rituell-angehauchten und reinigenden) AusZeit. 

Und lade Dich ein, es mir gleich zu tun.


Am liebsten räuchere ich an diesem Tag mit Salbei. Du kannst aber auch andere Kräuter verwenden, wie z.B. Wacholder, Weihrauch, Beifuß oder Lavendel. 

Bitte achte beim Räuchern auf die ganzen Feuerschutzgeschichten (feuerfeste Schale, usw...). Und Achtung, es könnte sein, dass die Feuermelder losgehen, wenn es sehr arg qualmt. 

 

Ablauf - reinigendes Räuchern

Zuerst fächere ich mir mit wiederholenden Bewegungen den Rauch über und um meinen gesamten Körper. Gedanklich lasse ich dabei das, was mich ggf. beschwert oder stört, sich "in Rauch auflösen". In diesem Ablauf ist es noch nicht notwendig genau zu wissen, was sich konkret "in Rauch auflösen" soll, sondern es genügt, sich seinem Unterbewussten anzuvertrauen und es ihm zu überlassen. Wie oft haben wir schon unserem Bauchgefühl vertraut - da ist "jemand" der manchmal doch weitaus besser oder auch weit blickender über uns bescheid weiß, als wir in unserem verstandesmäßigen Modus.

Anschließend ziehe ich von Raum zu Raum im Uhrzeigersinn und fächere den Rauch in die Luft jedes Zimmers und seiner Ecken - auch hier begleitet von dem Gedanken des Reinigens und Klärens - "sich in Rauch auflösen", was stört, beschwert, .... . Den Kreis schließe ich an meinem Ausgangspunkt. Manchmal ziehe ich auch noch vor die Haus- oder Gartentür. Dieses mal öffne ich anschließend sämtliche Türen und Fenster und sorge für "Durchzug" - frische Luft. Du siehst, lass Dich davon inspirieren, wohin Dich Deine innere Stimme zieht - was sich gut/richtig anfühlt - in diesem Moment.


Kathrin Fischbach - KlangFarben & FarbToene - Reinigungsritual - mit Meersalz duschen

3 MeersalzDusche

Die MeersalzDusche - natürlich kannst Du Dir auch eine Badewanne einlassen und mit zirka zwei Händen Meersalz - und wer mag, ergänzt durch ein Duftöl - ein 10 - 15 minütiges Bad nehmen. Zeitlicher Maßstab ist allein das Wohlbefinden. Die 15 Minuten müssen nicht "krampfhaft" durchgehalten werden - es dürften sogar nur 5 Minuten sein, wenn Dein Wohlbefinden dieses Mal nur dieses wünscht.

Aber mit einer Dusche ist dieses Ritual genauso möglich. Hier verwende ich ebenfalls ausreichend Meersalz, dass ich auf der nassen Haut verreibe. Achte aber darauf, von Schleimhäuten fern zu bleiben. Beim ersten Mal hatte ich mir vorher die Beine rasiert - Höllenqualen! Das brennt ungeahnt und eine ganze Weile "nachhaltig"! Schnell abduschen hilft nur Zeit verzögert. Aber richtig angewendet, hat dieses MeersalzPeeling gleichzeitig einen wunderbar, angenehmen Massageeffekt. Anschließend mummel ich mich in eine kuschelige Decke und gönne mir eine gemütliche Ruhepause von ungefähr 20 - 30 Minuten. Währenddessen ein zu schlafen ist auch in Ordnung. Der Körper darf sich nehmen, was er braucht. 

 


4 intuitives Körperbild

Kathrin Fischbach - KlangFarben & FarbToene - intuitives Körperbild

Irgendwann am Tag - vielleicht schon am Morgen oder abends, suche ich mir einen ruhigen Ort, um meiner inneren Stimme / dem Unterbewusstsein oder wie auch immer Du es bezeichnen möchtest, Raum zu geben, sich über eine intuitiv-kreative Weise zum Tag / zu mir / dem Drumherum oder was eben gerade wichtig ist, Ausdruck zu verleihen.

Zur Auswahl habe ich dafür unterschiedliche Malutensilien - Stifte, Kreiden, Wachsblöcke - und Untergründe - Papier, Karton oder eben mein Notizbüchlein. Hier beginne ich bereits mich intuitiv darauf ein zu lassen, welche Malutensilien und Farben mich für dieses Mal am meisten ansprechen und lege sie mir parat.

Vor dem weißen (manchmal auch bereits farbigen Maluntergrund) halte ich einen Moment inne und spüre meinem Atem nach. Erst dann lasse ich meine Hand nach einer Farbe greifen und mich davon überraschen, was meine Hand, inspiriert durch die Farbe zu Papier bringen möchte. Es bedarf etwas Übung bis der Verstand sich zunehmend weniger einschaltet und weniger dazwischen funkt "oh, das sieht aber doof aus!", "so kannst Du das nicht zeichnen", "Ääh, was soll denn DAS werden!?!" - dann hilft es mir an einen sog. "Nullpunkt" zurückzugehen, an dem ich wieder meinen Atem wahrnehme und "nichts muss", denn diese Zeichnungen wird sowieso niemand außer mir zu Gesicht bekommen - also kann ich Bewertungen oder irgendwie geartete Maßstäbe in den Hintergrund treten lassen. Wer Meditationsübung hat, kann dies, ähnlich wie die sonst auftauchenden Gedanken einfach wahrnehmen "ah ha, auch da" & wieder ziehen lassen.

 

Gedanken im Anschluss daran können sein:

- Was hat mich bewegt?

- Was entdecke ich in dieser Farb- oder auch Formenkomposition, das vielleicht mit dem heutigen Tag oder Thema korreliert?

- Welche Farben habe ich gewählt? Und was sprechen diese Farben in mir an? Welchen Bezug stelle ich über mein individuelles Farbempfinden zu meinem Bild her? Was überrascht mich ggf? Was ist anderes, neu oder gibt es etwas bislang noch nicht gedachtes, das mich anspricht?

- Welche drei Begriffe fallen mir zu dem Bild und seinen Farben- und Formen ein? Schreibe sie dazu.

- üblicherweise frage ich mich auch, welchen Ton oder Töne diesem Tag oder dem Bild und seinen Farben entsprechen? Heute ist mir jedoch nicht danach - Stille - Leere - "weißes Papier" entsprechen dem vielmehr. Also schweige ich und lasse das Bild in seinem Ausdruck noch einen Moment Eindruck auf mich machen.


Kathrin Fischbach - KlangFarben & FarbToene - Runen - Zauberzeichen der Germanen

5 Tages-Rune ziehen

Zunächst einmal - Weshalb überhaupt Runen?

Aufgewachsen hier in Bayern unweit der größten keltischen Wallanlage, der Keltenschanze bei Achselschwang gefällt es mir, das Natur-Erfahrungs-Wissen der europäischen, keltischen und germanischen Urbevölkerung in meinen Alltag einzubeziehen. Und damit - heraus aus unserer hochtechnisierten und bequemen Welt - die Anbindung an die Natur und ihre Rhythmen in mein Leben zu integrieren. Aus meinem theologischen Studium heraus überrascht hatte mich, dass vielen der christlichen Feste, die wir heute noch feiern, ein oft sehr zeitnahes Pendant älterer Feste oder Jahreskreis-Rhythmen dieser Vorfahren zugrunde liegt. Und bedeutet für mich somit eine sehr 'naturnahe' Ergänzung, z.T. auch Vertiefung oder Relativierung.

Meine Runen habe ich mir selbst zusammengestellt. Die Steine stammen aus den umliegenden Gewässern des Fünf-Seen-Landes und München. Die Anbindung - hier vor Ort - Ursprung / an der Quelle / an den Wurzeln - spielen für mich dabei eine wichtige und wertvolle Rolle.

 

Zum Ziehen der Tages-Rune

Dabei fasse ich in das kleine Säckchen und lasse die Steine durch meine Hände gleiten während ich mich frage,

- Welcher Runenstein möchte heute zu mir? Was ist für den heutigen Tag wichtig  - zu erfahren, zu bedenken, einzubeziehen, ....?

Habe ich schließlich einen Stein in der Hand, drehe und wende ich die Rune zwischen meinen Fingern und lasse mich zunächst einmal auf die Assoziationen ein, die mir zu dem abgebildeten Zeichen einfallen. Ich schreibe sie mir auf. Drehe die Rune dabei auch auf den Kopf oder zur Seite und assoziiere weiter, bevor ich mich ihrer tatsächlichen Bedeutung widme und diese ergänzend dazu heranziehe. Wie vorschnell haben wir doch sonst im Kopf, was etwas bedeuten oder heißen muss - und stellen uns dadurch verkappt oft selbst ein Bein, weil wir uns doch wieder unterordnen - einem: "Wie man etwas zu machen/ zu denken / zu sehen hat". In dem ich mich aber auf diese assoziative Weise davon befreie, wird es möglich, 'sich selbst wieder besser wahrzunehmen' und,  heraus aus dem "was man halt immer so macht", neue Sichtweisen und Möglichkeiten zu eröffnen.


Buchtipp: für die Bedeutung der Runen ziehe ich gerne das Buch von Christopher Weidner, RUNEN - Zauberzeichen der Germanen, Legen-Deuten-Verstehen, KOPP Verlag, Rottenburg heran oder lasse mich zu Legungen inspirieren.